Ventile in Aktion -
Überströmventil UV 3.9
Tankbegasung auf einem FPSO
Laut offiziellen Schätzungen liegen rund 25% der Erdölvorkommen im offenen Meer. Für die Förderung dieser Reserven in großer Tiefe und die Lagerung, Reinigung und Verladung des gewonnenen Erdöls oder Erdgases auf Tankschiffe werden schwimmende Produktions- und Lagereinheiten (FPSO) eingesetzt. Sie können mit starken Thruster-Motoren ihre exakte Position auch bei schweren Stürmen halten.
Am Kontinentalrand vor Brasilien erschließt ein FPSO mit 1,4 Mio. Barrel Lagerkapazität ein Ölfeld in 2.100 m Wassertiefe. In seinem Produktions- und Lagerkreislauf werden chemische Injektionssysteme eingesetzt, um die Rohrleitungen und Tanks vor den korrosiven Bestandteilen des geförderten Rohöls, wie z.B. Schwefelverbindungen, und vor Ablagerungen zu schützen. Demulgatoren trennen das Emulsionswasser vom Rohöl und Silikon-Entschäumer werden für den Gasentlösungsprozess eingesetzt. Weitere Chemikalien dienen dazu, das bei der Förderung des Rohöls entstandene Prozesswasser zu reinigen und ins Meer zu leiten.
AUFGABE // Begasung von Chemikalienlagertanks
Das chemische Injektionsmodul auf dem FPSO ist eine mehrstöckige Einheit aus 55 Dosierpumpen und 25 Tanks sowie Ventilen, Rohrleitungen und Einspritzsystemen. Die benötigten Chemikalien befinden sich in den Lagertanks und werden bei Bedarf zur Einspritzstelle gepumpt.
In Verbindung mit Luftsauerstoff oder anderen Substanzen können die Chemikalien ein explosives Gemisch bilden. Um diesen Kontakt auszuschließen, wird das Leervolumen im Kopfraum der Tanks mit einem reaktionsträgen Gas, z.B. Stickstoff, beaufschlagt. Eine Kombination aus dem Druckminderventil DM 762 und dem Überströmventil UV 3.9 von Mankenberg fängt schwankende Drücke auf und hält den Druck des Inertgases im Dampfraum des Tanks über der gelagerten Chemikalie konstant.
LÖSUNG // Überströmventil UV 3.9
Das Mankenberg Überströmventil UV 3.9 ist ein membrangesteuerter, federbelasteter Proportionalregler für kleinste Vordrücke. Es regelt den Druck vor dem Ventil konstant ohne pneumatische oder elektrische Steuerteile. Bei einem Vordruck von 40 mbar öffnet das Überströmventil. Dabei sollen 0,4 bis 73 Nm³/h Stickstoff beim Befüllen des Tanksystems abgeführt werden. Der Hinterdruck liegt dabei zwischen 0 und 11 mbar.
Die Armatur ist aus tiefgezogenem Edelstahl mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit hergestellt. Der UV 3.9 ist aus tiefgezogenem Edelstahl mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit hergestellt und auch in Ausführungen gemäß ATEX-Richtlinie 2014/34/EU und für Wasserstoffanwendungen erhältlich.
