Ventile in Aktion –
Pilotgesteuertes Druckminderventil RP 810
Druckreduzierung in einer Gaskompressorstation
Erdgas ist ein wichtiger Brennstoff fossilen Ursprungs, der je nach der vorgesehenen Art des Weitertransports entweder komprimiert oder verflüssigt werden kann.
Wenn das Gas durch Pipelines, die oft Hunderte von Kilometern lang sind, transportiert werden soll, ist eine Verflüssigung nicht geeignet. Die Pipelines müssten in diesem Fall isoliert oder das Medium müsste darin ständig auf einer tiefen Temperatur von weit unter -100 °C gehalten werden. Es ist deshalb sinnvoller, den Druck auf ca. 100 bar zu erhöhen, um hohe Mengen an Gas durch die Pipelines pumpen zu können.
Auf Grund der großen Distanzen, die zurückgelegt werden, und wegen der Höhenunterschiede in den Pipelines treten allerdings Druckverluste auf. Daher werden in einem Abstand von ca. 100 - 150 km Druckerhöhungsstationen in die Rohrleitungen eingebaut, in denen das Gas mit Hilfe von Turbokompressoren wieder verdichtet und auf ein höheres Druckniveau gebracht wird. Die Gasturbine der Anlage benötigt einen relativ geringen Eingangsdruck von 2 - 3 bar während in der ankommenden Pipeline ein Gasdruck von ca. 80 - 85 bar vorherrscht. Dieser hohe Pipelinedruck darf nicht direkt auf die Brennkammer wirken, da diese sonst zerstört werden könnte.
Die Druckreduzierventile des Typs RP 810 reduzieren den Pipelinedruck in zwei Stufen: zuerst von 85 bar auf ca. 20 - 25 bar und anschließend auf ca. 2 - 3 bar. Die pilotgesteuerten Regler von Mankenberg sind für diesen Zweck besonders geeignet, da ihre hohe Regelgenauigkeit mit einer hydraulischen Dämpfung kombiniert wurde. Der Vorteil der hydraulischen Dämpfung besteht darin, dass sie systembedingte Schwankungen gut kompensiert und verhindert, dass sich das gesamte System aufschaukelt und nachteilige Schwingungen auf die Gasturbine übertragen werden.
